Gedenkorte für die Opfer der NS-Zeit in Frankfurt am Main (Auswahl)
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Römerberg: Bücherverbrennung

© Institut für Stadtgeschichte

Die in den Boden des Römerbergs eingelassene Messingplatte wurde von Willi Schmidt gestaltet und am 10. Mai 2001 enthüllt.
Am 10. Mai 1933 fand in Frankfurt, wie an 21 weiteren Orten im Reich, eine Bücherverbrennung statt. Organisiert wurde die gegen den „undeutschen Geist“ gerichtete Aktion von der nationalsozialistisch dominierten Deutschen Studentenschaft. Die ritualisierten Bücherverbrennungen erfolgten nach Anweisungen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Danach wurden die Werke von 131 Autoren und einige Textsammlungen ganz oder teilweise symbolisch öffentlich verbrannt und schließlich aus den Bibliotheken verbannt. Die Frankfurter Studenten folgten in den späten Nachmittagsstunden dem mit den verfemten Werken beladenen Ochsengespann von der Universität zum Römerberg, wo etwa 15.000 Schaulustige dem perfiden, von „Feuersprüchen“ begleiteten Spektakel beiwohnten. Die „Brandrede“ hielt der evangelische Studentenpfarrer Otto Fricke, der sich kurze Zeit später der Bekennenden Kirche zuwandte und Predigtverbot erhielt. Insgesamt wurden ca. 2.200 Bände aus der Universitätsbibliothek und 8.675 Bände aus den städtischen Volksbüchereien entfernt.

Der NS-Apparat (Partei, Verwaltung, Polizei)
Gedenken an die Opfer der NS-Zeit in Frankfurt am Main

Ausführlichere Informationen:
frankfurt1933-1945.de … Bücherverbrennung