Ehemalige Großmarkthalle (EZB): Erinnerungsstätte für die Massendeportation von Juden
Zwischen 1941 und 1945 nutzte die Geheime Staatspolizei die damalige Großmarkthalle als Sammelplatz für die zur Deportation bestimmten Juden; nahezu 10.000 Menschen wurden von hier mit Zügen gewaltsam in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt und ermordet. Nach heutigem Wissen überlebten 179 Personen.
2002 verkaufte die Stadt Frankfurt am Main das Areal an die Europäische Zentralbank (EZB). Damit jene Massendeportationen nicht in Vergessenheit geraten, vereinbarten Stadt Frankfurt, Jüdische Gemeinde und EZB, eine „Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle“ zu errichten; den Wettbewerb gewann das Architekturbüro KatzKaiser, Köln und Darmstadt.
Die „Erinnerungsstätte“ besteht vor allem aus Zitaten, die in ihrer Anordnung den Ablauf des Verbrechens ab dem 19. Oktober 1941 verdeutlichen: von der Aufforderung, sich an der Großmarkthalle einzufinden, bis zur Zwangsverschleppung in Ghettos und Lager in den am Gleisfeld bereitgestellten Zügen. Als „Einschreibungen“ auf den Wegen, einer Glasscheibe und Wänden markieren die wörtlichen Belege das Areal der Verfolgung. Zudem stehen sie für Ereignisse im zeitlichen Umfeld der Transporte, etwa Selbsttötungen oder Reaktionen der Bevölkerung.
Zutritt zu den frei zugänglichen Teilen erhält man vom Mainufer und von der Sonnemannstraße aus. Die anderen Teile auf dem EZB-Areal sind erreichbar nur mit offizieller Anmeldung und Gruppenführung inklusive Besichtigung des im ursprünglichen Zustand erhaltenen Kellers der ehemaligen Großmarkthalle.
Anmeldung für Führungen:
www.juedischesmuseum.de
Zitate an der Gedenkstätte
Massendeportationen aus Frankfurt 1941/1942
Frankfurt als Zufluchtsort für jüdische Verfolgte in der NS-Zeit
Gedenken an die Opfer der NS-Zeit in Frankfurt am Main
Ausführlichere Informationen:
frankfurt1933-1945.de … Deportationen